Kultur,  Museen

MiMa Oberwolfach

Dort wo im Schwarzwald Flüsse wie die Kinzig tiefe Täler ins Urgestein geschnitten haben, kann man auf Erz- und Mineralienvorkommen stoßen. Sie entstanden vorzugsweise dort, wo ein Erdbeben oder ein anderes Ereignis Risse und Gesteinsverschiebungen (Verwerfung) verursachten. Auf diese Weise entstanden im Erdinnern Spalten und mehr oder weniger große Hohlräume. Wenn in diese Hohlräume heißes Wasser eindrang, wurden im Wasser gelöste Mineralstoffe an den Wänden abgelagert und es entstanden die Mineralien, die wir heute im MiMa bestaunen können.

Wenn man in den Ort hineinfährt, sieht man am Themenpark „Historischer Bergbau und Mathematik“ sofort, dass der Ort mit Gruben und Bergbau noch stark verbunden ist und so kann neben dem Museum auch in Schaubergwerken vor Ort das Arbeiten unter Tage erlebt werden.

Die vielleicht größte Sammlung an Mineralien aus dem Schwarzwald kann man im MiMa, dem Museum für Mineralien und Mathematik in Oberwolfach sehen. Viele davon stammen aus der Zeit, als die Erz-Gruben noch in Betrieb waren, denn solche hochkarätigen Raritäten findet man eigentlich nicht auf den Abraumhalden der ehemaligen Gruben, sie wurden meist vor Ort aus dem Gestein gebrochen. Es ist immer wieder faszinierend, was für bizarre Formen und Gesteinsfarben sich in den unterirdischen Felsspalten gebildet haben und welche unterschiedlichen Mineralien sich angelagert haben, was vermutlich von der jeweiligen Temperatur abhing. Die einzelnen Fundstücke sind fein säuberlich beschriftet. Sie reichen von radioaktiven Gesteinen, die z. B. in Menzenschwand abgebaut wurden über Kobalterze aus Wittichen hin zu vielen Fundstücken aus der benachbarten Grube Klara. In einem kleinen Kabinett sind Mineralien zu sehen, die erst unter UV-Licht ihre wahre Schönheit zeigen.

Die Grube Klara ist eines der wenigen Bergwerke im Schwarzwald, die heute noch befahren werden. Dort wird z. B. mit schwerem Gerät Flussspat abgebaut, der dann mit LKWs in das Werk in Wolfach zur Weiterverarbeitung gefahren wird. Hier wird ein Modell der Grube gezeigt. Im Video wird der Abbau mit Bohrwerken, Sprengung und Abtransport mit schwerem Gerät gezeigt und man erhält einen Eindruck wie heutzutage die Arbeit in Bergwerken abläuft. Außerdem werden die Produkte gezeigt, die aus diesem Rohmaterial gewonnen werden.

Die geometrischen Formen der Kristalle überraschen immer wieder. Was lag also näher, als die Ausstellung mit Arbeiten des Mathematischen Instituts in Oberwolfach zu ergänzen. Mit großen bunten Bildern wird hier versucht Mathematische Gesetzte anschaulich zu machen. Mein Eindruck war aber, dass man den tiefen Sinn des Ganzen erst nach einigen Semestern Mathematikstudiums begreifen wird. Einfacher zu verstehen sind Simulationen, die an großen Bildschirmen ablaufen, die man selbst verändern und steuern kann und sogar für Kinder geeignet sind. Das MiMa ist also auch ein Museum bei dem Aktivitäten nicht zu kurz kommen. Man muss aber etwas Zeit mitbringen.

Wenn Sie vorher oder nachher noch etwas wandern wollen:

Das Guck amol Wegle
Ein etwas anspuchsvoller Rundweg zum Ortsteil Walke mit vielen Sitzgelegenheiten und Aussichten.
Zur Wanderung:

Burgbachwasserfall

Die Klösterlerunde in Schapbach
Eine Rundwanderung zum ehemaligen Benediktinerkloster in Bad Rippoldsau mit dem Burgbachwasserfall als Höhepunkt.
Zur Wanderung:

Die Schlossblickrunde in Wolfach
Eine Wanderung mit herrlichen Ausblicken auf Wolfach, das Kinzigtal und Wolftal.
Zur Wanderung:

Herzlichst, Eure Grießhaber-Family