Zum Schlossfelsen und Alt Hornberg
Der ideale Ausgangspunkt für diese anspruchsvolle Wanderung zu den Ursprüngen von Hornberg in einem einzigartigen Felsengebiet wäre der zukünftige Parkplatz am zukünftigen Naturparkzentrum Dritter Hof. Bis das soweit ist muss man in Hornberg-Niederwasser parken, dort starten und man erreicht auf einem bequemen Weg den Dritten Hof (dieser Hof heißt tatsächlich so), bei dem es sich lohnt einen Abstecher zu machen, denn er ist zum einen von der Bauart her ein altes und typisches Gebäude im Schwarzwald und zum anderen gibt es nicht mehr viele Höfe, die wenigstens teilweise mit Stroh gedeckt sind.
Wir wandern weiter auf dem Franz-Göttler-Weg Richtung Triberg. Hier geht es über Stock und Stein mehr oder weniger an der Gutach entlang. Dabei queren wir die Schwarzwaldbahn direkt oberhalb des „Niederwasser Tunnels“. Hier wechselt diese die Talseite und dreht quasi im halbrunden Tunnel um, so dass die Trasse talabwärts zurück zum Dritten Hof führt. Gleichzeitig kann man hier mit der „Himmelreichkurve“ auch die aufwändige Streckenführung der Bundesstraße an mehreren Stellen gut einsehen.
Beim Sägewerk Finkbeiner und dem Haus der 1000 Uhren haben wir die Ausläufer des Ortes Gremelsbach erreicht. Ich empfehle trotz einiger zusätzlicher Höhenmeter das Sägewerk zu umgehen und beim Haus der 1000 Uhren die Brücke als sicherer Übergang über die stark befahrene Bundesstraße zu wählen. Danach beginnt der eigentliche Aufstieg zunächst zum Weiler Steinbis, der als Sonnenterasse im oberen Gutachtal gilt und für seine Obstbäume bekannt war. Ein Abstecher zur Kapelle ist lohnenswert.
Jetzt machen wir uns auf zunächst breitem Weg, der danach in einen Pfad übergeht, an den Aufstieg zum unteren Schlossfelsen. Wer sich den beinahe alpinen Aufstieg zum Gipfel zutraut steht eigentlich mitten in der ehemaligen Burg Alt Hornberg, von der auf den ersten Blick nur eine Zisterne übrig ist. Wenn man aber genauer hinschaut, sieht man dass viele Steine bearbeitet wurden, dass Ausbrüche im Fels als Balkenauflagen dienten, usw. Im Mittelalter haben offensichtlich die adeligen Herren die Sicherheit einer so exponierten Lage einer bequemen Wohnstätte vorgezogen. Später sind sie dann ins Tal umgezogen.
Wer für weitere 80 Höhenmeter noch die Kraft hat sollte hier unbedingt zum Oberen Schlossfelsen weitergehen. Hier hat man den schönsten Blick auf das Gutachtal und den Trassenverlauf der Schwarzwaldbahn. Sie ist auf unserer Talseite ganz im Talgrund zu erkennen. Danach wieder, wenn die Bahn nach dem Niederwasser-Tunnel quasi wieder talabwärts fährt und zum dritten mal, nachdem sie den Eisenberg umrundet hat und Richtung Triberg weiterfährt.
Jetzt geht es an den Abstieg und zunächst zum Weiler Alt Hornberg. Von hier aus wurde vermutlich die mittelalterliche Burg versorgt. Wenn man die Kleinflächigkeit sieht, wird schnell klar, das hier keine Option für eine größere Siedlung bestand, so dass folgerichtig das Städtchen und das Schloss im weiter unten im Tal errichtet wurde. Über den Feierabendfelsen steigen wir dann ab nach Niederwasser.
Die Wanderung mit Schwarzwald-Guide Martin Grießhaber können sie auch als Video auf dem YouTube Channel der Grießhaber-Family abrufen:
Wanderung: Schlossfelsen – Alt Hornberg – Dritter Hof – YouTube
Vom Dritten Hof in Niederwasser zum Schloss- und Feierabendfelsen.
Unsere Wanderung ist mit knapp 12 km Länge und über 450 Höhenmeter gerade noch an einem Nachmittag zu bewältigen. Ich würde sie als mittelschwer bis schwer einordnen.
Diese Runde ist nicht durchgehend beschildert und ausgezeichnet wie ein Premiumweg, aber anhand der Wegweiser machbar. Wenn man eine Wander-App benützt, ist das sowieso kein Problem.
Herzlichst, Eure Grießhaber-Family
