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Geologische Wanderung Wittichen

Das beschauliche Tal von Wittichen liegt zwischen Schenkenzell und Reinerzau. Hier war früher eines der bedeutendsten Bergbauzentren im mittleren Schwarzwald, das von einer Burganlage am Taleingang beschützt wurde. Außerdem wurde 1325 ein Franziskanerinnen Kloster gegründet. Die Gestaltung des Brunnens im Klosterhof zeugt von der langen Geschichte dieses Tales. Dort beginnen wir unsere Wanderung und folgend dem bergauf führenden Weg.

Nach einem kurzen Anstieg sind wir bereits mitten im Bergbaugebiet. Zwei mächtige Mineraliengänge werden von mehreren Stollen in unterschiedlicher Höhe angefahren. Die Böschung an diesem Hang ist die Abraumhalde des Sophia-Stollens, dessen Eingang man oberhalb noch entdecken kann. Einige Schritte weiter hat man noch einen schönen Blick auf die Überreste der Klosteranlage. Kurze Zeit später haben wir die Abraumhalde des Alten Schmiedestollens erreicht. Sie lädt ein selbst nach Mineralien zu suchen. Die erhöhte Radioaktivität des Gesteins erfordert eine gewisse Vorsicht. So sollten Stäube nicht eingeatmet werden und eventuell Handschuhe getragen werden.

Im Bereich von Hinter-Wittichen am Zundelgraben wurde der „Güte-Gottes-Gang“ (Josefsgang) mit mehreren Stollen angefahren. Einer davon ist im Talgrund auf der Rückseite eines Schuppens noch zu sehen ebenso die Überreste eines Erdrutsches.
Hier wechseln wir die Talseite. Der Rückweg führt uns zum Klosterblick. Wer die Zeit dazu hat, sollte noch den kurzen Abstecher zur Burgfelsenkapelle machen. Über der Kapelle stand die Burg Wittichenstein, von der allerdings kaum noch Reste übrig geblieben sind. Sie sicherte im Mittelalter das Tal und die Minen. Danach kehren wir zum Ausgangspunkt am Kloster zurück

Das Kloster wurde 1325 von der heiligen Luitgard gegründet und umfasste ursprünglich noch weitere Gebäude, von denen heute noch das „Lange Haus“ und die Klosterkirche, die zwischen 1327 und 1330 erbaut und innen mehrfach verändert wurde, erhalten sind.
Die Klostergründerin Luitgard wurde heilig, aber nicht selig gesprochen. Das heißt ihr Wirken war „nur“ regional bedeutsam. Sie war eine der schillerndsten Frauen- und Ordensgestalten des Schwarzwaldes, zumal sie 1290 als Kind einer Bauernfamilie in Vortal, am Eingang des Witticher Tales, geboren wurde und somit als Mädchen mit einem angeborenen schiefen Hals eigentlich keine Möglichkeit auf Bildung oder für einen gesellschaftlichen Aufstieg hatte. Die Kirche ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Karte Geologische Wanderung Wittichen

Geologische Wanderung Wittichen
Die Wanderung ist gut 7km lang und verläuft größtenteils auf sehr gut ausgebauten Wegen mit überschaubaren 150 Höhenmetern. Ich würde sie Tour als leicht bis mittelschwer einstufen. Leider sind viele Tafeln und Wegweiser des früheren geologischen Lehrpfads entfernt worden, so dass inzwischen eine Karte oder unsere Wegbeschreibung auf Komoot empfehlenswert ist.
Hier geht’s zur Runde auf Komoot:

Herzlichst, Eure Grießhaber-Family

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