Vom Reinertonishof zum Blindensee
Unsere Runde zum Blindensee haben wir am Reinertonishof im Schwarzenbachtel bei Schönwald begonnen. Alternativ könnte man auch an der Wanderwirtschaft Küferhäusle starten. Wir durchqueren das Hofgelände und folgen dem Weg Richtung Blindensee, vorbei am ehemaligen Elzhof und der Elzhofhütte. Hier zeigt das Schwarzenbachtal schon einige moorartige Stellen und hat ein ganz eigentümlich faszinierendes Landschaftsbild.
Nach einer guten halben Stunde Wanderzeit ist der Blindensee erreicht. Plötzlich wird aus dem Wanderweg ein Steg. Die Bäume erreichen nicht mehr ihre volle Höhe und der Boden ist von Moos, Heidelbeer- und Preiselbeersträuchern bedeckt. Im Zentrum erreicht man dann einen Moorsee – den Blindensee. Hier gibt es ausreichend Sitzgelegenheiten um sich auszuruhen und dieses einzigartige Fleckchen Erde auf sich wirken zu lassen. Der See hat weder einen Zufluss noch einen Abfluss und steht, wie das ganze Moorgebiet, unter strengem Naturschutz. Das Wasser erscheint sehr dunkel und ist, wie in Mooren üblich sehr sauer und sollte nicht getrunken werden. Das Verlassen der Stege oder gar Schwimmen im See ist streng verboten, denn der Sage nach versenkte ein angetrunkener Bauer sein Ochsengespann versehentlich im See. Er wurde dort nie mehr gefunden, tauchte aber 3 Tage später bei Kehl am Rhein wieder auf. Ich möchte lieber nicht wissen, wie der nach den 3 Tagen ausgesehen hat…
Nachdem das Moorgebiet durchquert ist wandern wir in einem weiten Bogen zurück zum Ausgangspunkt. Wir wandern durch die für den mittleren Schwarzwald typische Landschaft mit Wald, Weideflächen und einzelnen Höfen, die von den Bauern weitab der Ortschaften inmitten der von ihnen bewirtschafteten Felder errichtet wurden. Bis zum Weiler Fuchsbach ist der Weg asphaltiert. Danach auf der Weißenbacher Höhe ist es wieder ein schöner naturbelassener Wanderweg mit schönen Aussichten und einem netten kleinen Rasthäuschen.
Jetzt sind wir auch schon wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt, wo das Küferhäusle oder der Reinertonishof zur Einkehr einladen. Der Reinertonishof, ein ehemaliger „Heidenhof“ im Schwarzenbachtal bei Schönwald war/ist ein Kulturdenkmal, das 1619 erbaut wurde und 2006 durch Brandstiftung zerstört wurde. Auf den alten Grundmauern wurde das heutige Hofgebäude wieder erbaut. Im Gebäude wurde ein kleines Bauernmuseum eingerichtet, es beheimatet das höchstgelegene Standesamt im Schwarzwald und hat eine Event-Tenne. Zum Areal gehören ein Vesperhäusle, ein Pony-Hof, eine der ältesten Räuchereien in Schwarzwald, eine Brennerei und vieles mehr. Für uns ist die ganze Gegend mit Blindensee, Weißenbachtal 100% Schwarzwald – rau aber herzlich.
Das ganze Gebiet ist auch im Winter mit Langlaufloipen gut erschlossen.

Vom Reinertonishof zum Blindensee
Eine leichte, abwechslungsreiche Wanderung im mittleren Schwarzwald mit dem Moorgebiet um den Blindensee als Höhepunkt. Der Weg ist knapp 7 km lang, hat wenig Höhenmeter und ist in 2,5 Stunden gut zu bewältigen. Beste Jahreszeit ist das Somerhalbjahr.
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Herzlichst, Eure Grießhaber-Family

